Genuary Tipp 22/31

The Interrupters aus Los Angeles, USA

Wer feiert noch die Showtime-Serie Shameless (Trailer Staffel 1 hier) über die sympathisch chaotische Unterschichten-Familie Gallagher, beheimatet in Chicagos Southside? Ja, bei Frank von Sympathie zu sprechen ist gewagt, ich sehe es ein, aber wären wir nicht auch manchmal gerne ein bisschen wie er?
Diese Serien-Perle aus den USA hat nicht nur Humor, Gefühl und großartige Schauspieler zu bieten, sondern Folge für Folge auch einen grandiosen Soundtrack. So wurde ich auf die Ska Punk Band The Interrupters aufmerksam. Und zwar mit diesem Song:

Sängerin Aimee Allen AKA Aimee Interrupter kündigte bereits vor einem Jahr an, dass die Band momentan an ihrem vierten Studioalbum arbeite. Hoffen wir also, dass es bald neues Futter geben wird. Und bis dahin rocken wir mit dem alten Zeug:

Sidefact: Bassist Justin, Gitarrist Kevin und Drummer Jesse heißen mit Nachnamen alle Binova. Sie sind Brüder.

instagram:
@theinterrupters
@aimeeinterrupter
@shameless

Genuary Tipp 21/31

Gin Wigmore

Aus Neuseeland stammende Sängerin und Songschreiberin mit markanter Stimme, die mit 34 bereits eine beachtliche Diskographie vorweist. Ich muss zugeben, dass ich nicht jede EP / LP komplett kenne, sondern die Auskopplungen der älteren und insbesondere die neueren Veröffentlichungen höre. Das Album „Ivory“ (2018) bietet Songs mit unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen. Teilweise Rock, Soul, Pop – für mich unglaublich schwer einzuordnen und das macht es für mich auch sehr interessant, da man vor keinem der 12 Songs weiß, was einen erwartet.

Auch hier wäre ich erfreut, wenn das die (Pop-)Musik wäre, die den oft uninspirierten Industrie-Pop in den Hintergrund drängen würde.

Genuary Tipp 20/31

Slave to Sirens aus Beirut, Libanon

Aller tiefsten Respekt vor der heutigen Band. Fünf junge Frauen (alle unter 30) spielen Death-Metal? Selbst in der westlichen Welt (leider) noch immer ungewöhnlich und oft belächelt. Aber im männlich dominierten arabischen Raum ist es nochmal eine ganz andere Hausnummer, als Frau auf eine Bühne zu treten und extrovertierte, aggressive Musik zu spielen:

Die Gründerin Lilas Majassi (Gitarre) erinnert sich gegenüber der dpa: „Wir hatten 2018 unsere ersten Auftritte. Die Leute kamen und sahen uns an, als ob wir Außerirdische wären. Sie dachten, wir wären eine Gruppe von Drogensüchtigen oder Teufelsanbetern auf der Bühne“. Daher, so Majassi, auch der Name aus der griechischen Mythologie: Sirenen waren fremdartige Wesen, die durch ihren betörenden Gesang männliche Seefahrer zu ihrer Insel lockten, wo ihre Schiffe an scharfkantigen Felsen zerschellten und die Männer ertranken. Nice!

Inzwischen kommen auch deutsche Fans in den Genuss ihre Musik live zu hören: 2019 spielte die Band zum Beispiel beim Wacken auf der Wasteland Stage.

Textlich befassen sich die Frauen mit Themen wie Korruption oder der Gleichstellung der Frau. Ihre erste EP Terminal Leeches ist hier erhältlich.
Und bitte unbedingt auch auf instagram vorbeischauen: @slavetosirensband

Die weiteren Musikerinnen:
Maya Chairllah, Gesang
Scheryline Beschara, Gitarre
Alma Dumiani, Bass
Tatyana Bughaba, Schlagzeug

Genuary Tipp 19/31

Mine

Über Mine braucht man mittlerweile nicht mehr viel zu sagen, da sie mit ihren interessant modern Stil-gemischten Songwriter Tracks eine ganz eigene Art von Pop-Musik prägt und darüber mittlerweile eine beachtliche Fan base quer durch die Musikstile erlangt hat. Die in Eigenregie arrangierten Orchester-Konzerte mit wunderbar abgestimmten Gästen sind musikalisch herausragend, die Texte auf dem gemeinsamen Album von Mine und Fatoni kreativ und mit pointierten Wortwitz. Im Mai 2021 soll das neue Album „Hinüber“ erscheinen auf das wir schon sehr gespannt sind. Im von Corona geprägten Jahr 2020 zeichnete sich Mine u.a. für das Quarantöne Projekt mitverantwortlich, bei dem zum Beispiel die unten verlinkte Version des Songs „Schminke“ entstand.

Im zweiten verlinkten Video ist der Song „Klebstoff“ aus dem gleichnamigen Album von 2019 zu hören.

Genuary Tipp 18/31

Gurr aus Berlin
(Grossstadtgeflüster, Delalane, Gurr… was wollen die bloß alle in Berlin? Fragt mal jemand bei Kraftklub nach?)

Black Rebel Motorcycle Club, Sonic Youth, Vivian Girls, Stone Roses – schaut man auf die musikalischen Vorbilder und Einflüsse unserer heutigen Band, darf sich schon ein flüchtiges Grinsen aufs Gesicht legen, bevor man den ersten Ton überhaupt gehört hat:

Gurr – das ist das Duo Andreya Casablanca (bürgerlich Andrea Wieczorek) und Laura Lee (bürgerlich Laura Friedrich). Beide singen und spielen Gitarre. Ihre Musik in einem Genre zu verankern ist schwierig, aber auch unnötig. Syntipop, Indie, Garage. Wie ihre Vorbilder sind auch die Übergänge in der eigenen Musik durchaus fließend:

Gurr erfreut sich einer immer größeren Fanbase. Bereits auf Tour mit den eingangs erwähnten Kraftklub, gehört wohl auch die beste Band der Welt dazu. Denn für ihre zweite Single der 2019 erschienen EP She says mit dem schönen Titel Zu Spät (nein, kein Ärzte-Cover) mimt kurzerhand Bela B den Telefonseelsorger Domian:

zur Abwechslung auf Deutsch

Und mit den Jungs von Kraftklub wurde sowohl backstage, als auch auf der Bühne, zu einem Blur-Cover abgespackt:

Instagram: @gurrband