Konzertbericht Pascow

Live im Kulturzentrum Schlachthof Bremen am 30.03.2023

von Felix

Bei dem letzten Pascow-Konzert in Bremen im Lagerhaus, musste ich zeitlich bedingt leider noch passen. Umso größer war meine Freude über das erneute Erscheinen der Gimbweiler Punkband hier in der Hansestadt. Dass die Locations ihrer Konzerte in den letzten Jahren stetig gewachsen sind, hat sich die Band unter anderem aus zwei wesentlichen Gründen redlich verdient: Zum einen spielen sie auch auf ihrem neuen Album Sieben einen konsequenten up-tempo Punk, der musikalisch in hohem Maße animierend ist und textlich immer auf der Höhe der Zeit, wenn Probleme und Missstände aufgezeigt werden sollen. Oder wenn in dreieinhalb Minuten einfach herrliche Geschichten erzählt werden, die andere auf ganze Fernsehserien strecken. Der zweite Grund ist die Fähigkeit, diese Songs auch live ohne Spannungsabfall mit viel Druck und Bock-Drauf der Menge zu präsentieren.

Die Kesselhalle im Schlachthof ist ohnehin ein herrlicher Ort für Konzerte, wenngleich es etwas umständlich war, dass es mittlerweile aus Brandschutzgründen keine Garderobe gibt. Ich hoffe, dass es da demnächst ein sinnvolles Konzept gibt, denn Konzerte im Winter, sind dort so ansonsten etwas lästig.

Aber alles Weitere stimmte wie gewohnt im Schlachthof: Einlass, Theke, dezente Sicherheitsmenschen – großes Lob wieder mal an alle im Kulturzentrum!

Außerdem ein großes Lob an Pascow, dass sie sich als Support für einige Shows die Zweier-Punk-Kombo Mobina Galore aus Kanada gesichert haben. Das war bereits ein stimmungsvoller und äußerst passender Einstieg. Die Band habe ich bereits im Genuary 2021 hier kurz vorgestellt. Wer sie noch nicht kennt, sollte mal reinhören – sehr straighter Garagen-Punk. Leider habe ich die beiden am Merch-Stand verpasst, sonst hätte ich natürlich versucht, eine ihrer Platten für den einen oder anderen Wellenbrecherbereich-Follower signieren zu lassen.

Aber jetzt endlich zum Konzert selbst, ich mach es mal sehr kurz: Es war geil! Es hat richtig viel Spaß gemacht, man konnte sich schön vorne zu einer Runde Pogo in den Pit schmeißen – es ging zur Sache aber auf eine sehr angenehme Art, also auch das Publikum wusste an dem Abend zu überzeugen und wusste, dass sich voller Einsatz und Rücksicht keineswegs ausschließen. Am Ende blieben inklusive Intro 27 Songs die Pascow uns um die Ohren haute und trotzdem verging der Abend gefühlt wie im Flug. Wenn eine Band mit einem neuen Album auf Tour geht, ist natürlich klar, dass sich die Songauswahl überwiegend aus den neuen Stücken ergibt. Es ist aber sicher gar nicht so einfach als Band, die seit mittlerweile bald 25 Jahren existiert und eben auf mittlerweile sieben Tonträger (Longplayer) zurückblicken kann, sich zu entscheiden, welche Gassenhauer und Lieblingslieder der früheren Platten den weiteren Inhalt der Show stellen dürfen. Und auch hier bin ich ganz persönlich sehr zufrieden nach Hause gegangen, da wirklich alle älteren Stücke, die ich mir gewünscht habe, es auch auf die Setlist geschafft haben (siehe Fotos).

Persönliche Highlights waren für mich vor allem die neuen Songs Himmelhunde, Monde oder Mailand plus die besten Mitsing-Songs unter anderem Mila oder Herz und das ohnehin großartige Silberblick und Scherenhände. Bei Letzterem hätte ich mir lediglich zum Intro noch einen schönen Circle-Pit gewünscht, ansonsten hielt es aber, was es versprach. Beim Rausgehen konnte man am Merchstand noch beherzt in den Eimer mit Colakrachern greifen, oder einen der Tonträger holen. Ich habe mir noch ein Erholungsbier gegönnt und bin dann sehr zufrieden nach Hause.

Zusammengafasst: Danke @Pascow, Danke @Mobina Galore, Danke @Schlachthof!

Am Ende am Ende, aber glücklich

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