Inhalt: Heute diskutieren wir über das Konzipieren von Musik: Können Hits erzwungen werden? „Dürfen“ Bands ihre Richtung ändern? Wie fühlen sich One-Hit-Wonder? Und wieso ist Nische eigentlich so viel kleiner als Mainstream? Ein bunter Strauß an Fragen – und ein paar Antworten. In der Albumbesprechung geht es heute um Explositive, dem vierten und aktuellsten Album der österreichischen Rocker Kontrust. Achso, einen kernigen Tipp aus’m Pit haben wir natürlich auch wieder mitgebracht (hier auch zum Nachlesen und Downloaden). Und zum Abschluss wird vielleicht auch wieder gespielt.
Alex:Black Pumas – Selftitled. LP. VÖ: 2019. Label: ATO Records Kurzbeschreibung: Egal ob zum Beischlaf oder zum ausgiebigen Sonntagsfrühstück: Die beiden Soul-Rocker Eric Burton und Adrian Quesada versüßen mit ihren Arrangements ohnehin schon schöne Momente: wie Sahne auf Eis.
Felix:Bully – Sugaregg. LP. Veröffentlicht 2020. Label: Sub Pop Kurzbeschreibung: Ein Gag der Band, dass die ersten beiden Alben Feels like (2015) und Losing (2017) heißen? Zum Zeitpunkt der Podcast-Besprechung jedenfalls war Album Nr. 3 (s.o.) noch gar nicht auf dem Markt. Inzwischen konnten wir das neue Werk begutachten. Irgendwo zwischen Hole und No Doubt klingt der Grunge auf Sugarregg als wären die Songs frisch aus der Antiaggresionstherapie entlassen: Harmonisch, versöhnlich, einfach rund.
Felix, die 2.: Kmpfsprt – Selftitled. EP. Veröffentlicht 2020. Label: People like you Records Kurzbeschreibung: Die Punkrocker aus Köln besingen ihre Heimat in allen Facetten. Besonderheit: Die zehn Nummern haben eine Gesamtlänge oder -kürze von 10:35 Minuten.
Marco:Bonaparte – Was mir passiert. LP. Veröffentlicht 2019. Label: Columbia Kurzbeschreibung: Tja, Musik mit Worten zu beschreiben ist immer so eine Sache. Deshalb heißt es oft „klingt wie“ oder „eine Mischung aus“. Aber Bonaparte klingt wie… Bonaparte. Speziell, originell, unverwechselbar. Unbedingt selbst mal überzeugen.
Bereits in unserem allerersten dreckigen Dutzendhaben wir versucht, Euch und uns die momentane konzerttechnische Fastenzeit zu versüßen, indem wir in Erinnerung schwelgten hinsichtlich unserer Lieblings-Live-Momente.
Dieser neuen Tradition folgend möchte ich heute von meinem letzten Konzert vor dem Lockdown berichten. Ich hatte das Vergnügen, die wallisischen Ragga-Metal-Jungs von Skindredzu sehen. Eigentlich war das Konzert bereits für Februar 2019 angekündigt gewesen, „dank“ Disturbedwurde es dann aber um satte zehn Monate auf das Jahresende verschoben. Moment. Was hat denn Disturbed jetzt damit zu tun? Nun, Skindred wurde angefragt, auf der Tour der US-Amerikaner als Special Guest dabei zu sein, was Benji Webbe und Co. vermutlich nicht zuletzt aufgrund des großen Namens von Disturbed auch annahmen. Wer mag es ihnen verdenken? Unsere Enttäuschung war natürlich groß, die Vorfreude aber hatte Zeit zu wachsen.
Ich hatte das Quintett bereits einmal live gesehen – 2011 auf dem Reload Festival, ihr Album Union Black damals frisch im Gepäck. Lief die Platte bei mir seinerzeit ohnehin schon in Heavy Rotation, war ich auch sehr beindruckt gewesen von der Live-Show der Ragga-Racker.
Nun also der Schlachthof in Bremen. Unsere Gruppe zählte fünf; Gerrit und Marco waren auch mit dabei. Wir trafen uns – extra zu früher Stunde – auf ein entspanntes Abendessen (ja, der Sex des Alters!) im integrierten Kneipen-Restaurant-Bistro-Etablissement, um auf keinen Fall die norwegische Vorband Blood Commandzu verpassen. Leider dauerte es mit dem Zubereiten des Essens an diesem Abend aber derart lange, dass wir gerade noch rechtzeitig für den Haupt-Act kamen (vielleicht auch deshalb dieser Gesichtsausdruck).
Eine Idee von der elektrisierten Stimmung bekamen wir dann unmittelbar, als vor dem Konzert zu „Blitzkrieg Bob“ aus der Konserve plötzlich ein Moshpit losbrach. Trotz ausverkauftem Haus fanden wir unseren Weg direkt vor die Bühne. Die Show konnte beginnen.
Seid mir nicht böse, aber ich kann mich zehn Monate nach dem Konzert leider nicht mehr erinnern, mit welchem Song der Gig eröffnet wurde. Marco? Gerrit? Irgendwer? Was ich nicht vergessen habe, ist die unfassbare Energie und Überzeugung, mit der die Jungs auf die Bühne kamen. Webbe – in schillernde Boxermantel-Mode gehüllt – hatte die Menge mit seiner lässigen Arroganz – oder nennen wir es coolen Unnahbarkeit – von Sekunde eins an komplett im Griff. Stimmgewaltig und stilsicher zwischen Raggae-, Shout- und Clean-Vocals varierend, tanzte sich Webbe sofort in unsere Herzen. Trotz cooler Unnahbarkeit. On point wie ein Schweizer Uhrwerk taten auch die Musiker Mikey Demus (Gitarre), Arya Goggin (Drums), Daniel Pugsley (Bass) und DJ Dan Sturgess das ihre, um den markanten Skindred-Sound in die Körper der Fans zu schießen. Kaum Lückenfüller, kaum Erholung. Nobody gets out of dis shark pit alive, Nobody, nobody gets out alive. Selten habe ich so einen resoluten, aber auch ausdauernden Moshpit erlebt wie an jenem Abend im Schlachthof.
Nachenklich und emotional wurde es dann, als Webbe eine der wenigen Verschnaufpausen nutzte, um von seinem Freund zu erzählen. Er sei seit längerer Zeit sehr krank und Benji wollte ihn unbedingt mal wieder besuchen, verschob dies aber jedes mal aus fadenscheinigen Gründen (wer kennt das nicht?). Als er sich dann tatsächlich auf den Weg machen wollte, kam ein Anruf, dass sein Freund verstorben sei. Eine kleine Anekdote mit Strahlkraft, die zum einen zeigt, dass Webbe auf der Bühne nicht immer unnahbar ist und die ermahnt, nichts auf die lange Bank zu schieben, wenn es um Menschen geht, die einem wichtig sind. Nach dieser Geschichte spielte die Band den Song Saying it now vom aktuellen Album Big Tings, eine für Skindred ungewohnt balladeske Komposition, die genau dieses Thema behandelt. Und die Fans holten – ganz nostalgisch – ihre Feuerzeuge heraus und nicht ihre Taschenlampen-App. Großartig! Insgesamt ein erinnerungswürdiger Gänsehaut-Moment (hey, wäre auch was für das erste dreckige Dutzend gewesen, verdammt!).
Danach gab es wieder auf die Fresse. Kurz vor Feierabend hatten wir dann doch noch das Vergnügen Karina Ljone, die Sängerin von Blood Command live zu sehen und zu hören, als sie zu den Jungs auf die Bühne kam und der Menge inbrünstig den One-Word-Refrain aus Warning entgegenschrie. Kein einfacher Job, wenn man eigentlich Webbes Monster-Stimme gewohnt ist. Und dabei belassen wir es an dieser Stelle.
Den Rausschmiss gab es dann mit dem traditionellen Helicopter, als die (zumeist?) männlichen Fans zum eben genannten Song ihre Shirts auszogen und diese dann – oben ohne – über ihren Köpfen kreisförmig in der Luft umherwirbelten. Der eine oder andere WBB-ler mag auch mit dabei gewesen sein.
Ein unvergessliches (vorerst letztes) Konzert. That’s my jam!
In Erinnerung an die gute alte Prä-Corona-Zeit geht es heute um Live-Songs, mit denen wir Emotionen, persönliche Erlebnisse und positive Erinnerungen verbinden – oder die wir einfach nur gut finden. Was sind Eure Highlights?
Inhalt: Nach dem Kennenlern-Begrüßungskreis sprechen wir in #1 über die aktuelle Kultursituation in Deutschland: Ticketoligopole, Corona, aber auch das Fan-Verhalten im Einzelnen gilt es zu beleuchten. Außerdem: Passend zum Release des Remasters besprechen wir Rammsteins Debüt Herzeleid. Zudem hat jeder von uns seinen „Tipp aus’m Pit“ für Euch im Gepäck (hier könnt Ihr alles nochmal nachlesen und/oder downloaden). Abschließend spielen wir Entweder-Oder mit Gerrit und Marco: One, Two, Three, Four; hört rein!
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.
Cookies und Meldungen zu Zugriffszahlen (VG Wort):
Wir setzen „Session-Cookies“ der VG Wort, München, zur Messung von Zugriffen auf Texten ein, um die Kopierwahrscheinlichkeit zu erfassen. Session-Cookies sind kleine Informationseinheiten, die ein Anbieter im Arbeitsspeicher des Computers des Besuchers speichert. In einem Session-Cookie wird eine zufällig erzeugte eindeutige Identifikationsnummer abgelegt, eine sogenannte Session-ID. Außerdem enthält ein Cookie die Angabe über seine Herkunft und die Speicherfrist. Session-Cookies können keine anderen Daten speichern. Diese Messungen werden von der Kantar Germany GmbH nach dem Skalierbaren Zentralen Messverfahren (SZM) durchgeführt. Sie helfen dabei, die Kopierwahrscheinlichkeit einzelner Texte zur Vergütung von gesetzlichen Ansprüchen von Autoren und Verlagen zu ermitteln. Wir erfassen keine personenbezogenen Daten über Cookies.
Viele unserer Seiten sind mit JavaScript-Aufrufen versehen, über die wir die Zugriffe an die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) melden. [BITTE ÜBERPRÜFEN, ob dies bei Ihrem Verlag der Fall ist!] Wir ermöglichen damit, dass unsere Autoren an den Ausschüttungen der VG Wort partizipieren, die die gesetzliche Vergütung für die Nutzungen urheberrechtlich geschützter Werke gem. § 53 UrhG sicherstellen.
Eine Nutzung unserer Angebote ist auch ohne Cookies möglich. Die meisten Browser sind so eingestellt, dass sie Cookies automatisch akzeptieren. Sie können das Speichern von Cookies jedoch deaktivieren oder Ihren Browser so einstellen, dass er Sie benachrichtigt, sobald Cookies gesendet werden.
Datenschutzerklärung zur Nutzung des Skalierbaren Zentralen Messverfahrens
Unsere Website und unser mobiles Webangebot nutzen das „Skalierbare Zentrale Messverfahren“ (SZM) der Kantar Germany GmbH für die Ermittlung statistischer Kennwerte zur Ermittlung der Kopierwahrscheinlichkeit von Texten.
Dabei werden anonyme Messwerte erhoben. Die Zugriffszahlenmessung verwendet zur Wiedererkennung von Computersystemen alternativ ein Session-Cookie oder eine Signatur, die aus verschiedenen automatisch übertragenen Informationen Ihres Browsers erstellt wird. IP-Adressen werden nur in anonymisierter Form verarbeitet.
Das Verfahren wurde unter der Beachtung des Datenschutzes entwickelt. Einziges Ziel des Verfahrens ist es, die Kopierwahrscheinlichkeit einzelner Texte zu ermitteln.
Zu keinem Zeitpunkt werden einzelne Nutzer identifiziert. Ihre Identität bleibt immer geschützt. Sie erhalten über das System keine Werbung.OKNeinDatenschutzerklärung