#54 das dreckige Dutzend (Soundtrack of my life)

Kein Scheiß, kein Clickbait: In der heutigen Episode wird doch tatsächlich Musik gespielt, die es nirgendwo sonst, sondern nur bei uns im Wellenbrecherbereich, zu hören gibt (Downloadmöglichkeit hier und unten auf dieser Seite)! Wenn das nichts ist!
In unserem neuen dreckigen Dutzend präsentiert euch jeder von uns seinen ganz persönlichen “Soundtrack of my life“, eingedampft auf je drei Songs – zumindest so circa. Dies geht selbstredend einher mit einem veritablen Seelenstriptease. Lernt uns näher kennen und begleitet uns auf eine musikalische Reise, denn “nichts ruft die Erinnerung an die Vergangenheit so lebhaft wach wie die Musik.“ Schriftstellerin Anne Louise Germaine de Staël

Download:
Pink Shot – Tomorrow (aus 2003)
Dynyle – Anniversary (aus 2012)

Dynyle waren:
Pascal Heilmann, Gerrit Kaminski, Tobias Kleßen, Tom Pfefferkorn

Pink Shot waren:
Timo Böhm, Alexander Faber, Gerrit Kaminski, Moritz Selmikat, Robert von Schilling

Playlist „Soundtrack of my life“ in Kürze – zum Nachlesen und Anhören/Ansehen (klickt auf den Song):

  1. Huey Lewis & the News – The power of love (Alex)
  2. The Trashmen – Surfin’ bird (Marco)
  3. U2 – Still haven’t found what I’m looking for (Gerrit)
  4. The Beatles – Julia (Felix)
  5. Bush – Glycerine (Alex)
  6. Bon Jovi – Runaway (Marco)
  7. Dynyle – Anniversary (Gerrit)
  8. Slime – Linke Spießer (Felix)
  9. Pink Shot – Tomorrow (Alex)
  10. Broilers – Meine Familie (Marco)
  11. James Horner – A gift of a thistle / Braveheart OST (Gerrit)
  12. NMZS & Danger Dan – Lebensmotto Tarnkappe (Felix)

#53 Von Bildstempeln und Sync Deals: Musik aus Filmen und Serien

In unserer Episode #6 hatten wir das Thema bereits angeschnitten, als es in unserem Best-of-Format “das dreckige Dutzend“ um Soundtracks ging (hört hier gerne nochmal rein). Heute wollen wir tiefer graben und uns voll der Synergie aus bewegten Bildern und aufrüttelnden Klängen hingeben. Wie kam Musik auf die Leinwand? Welche Songs finden warum den Weg in Filme und Serien? Gibt es auch für Newcomer diese Möglichkeit oder ist der Heilige Gral der “Sync Deals“ mangels Mut und Kreativität auf Seiten der Filmemacher nur den “Etablierten“ vorbehalten? Ein luftiglockeres Thema für den Mai, das bestimmt auch bei euch Erinnerungen an persönliche Lieblinge und Klassiker, an Filmszenen und Schauspieler*innen weckt. Im Abschlussspiel könnt ihr dann noch euer Wissen testen. Erst heißt es: Wahr oder falsch? Und danach wird zitiert! Und, ja „es ist nicht immer Shakespeare, aber es ist echt. Es ist das Leben.“ Also, seid dabei!

The Last Internationale – Running For A Dream (2023)

von Alex

Songs des Albums:

When They Come (They Bring Guns)
1984
Ghettoway Driver
Running For A Dream
Hoka Hey!
You Gotta Fight For Love
Unchain My Heart
Know Better
Hero
Edith Groove

In unseren “Tipps aus’m Pit“ (Episode #51, höre hier) hatte ich erwähnt, dass ich mich tierisch auf das neue Album des Rockduos aus New York freue und dass ich andererseits etwas traurig bin, sie nicht auf ihrer Europa Tour erleben zu können. Wie ihr unlängst vielleicht am Foto in unserem Instagram Feed erkannt habt, konnte ich wider Erwarten doch hin – und zwar nach Hamburg ins Headcrash – und was soll ich sagen? Es war eine fantastische Show! Aber nun los:

Musikalischer Metamorph – das dritte Werk eine bunte Hommage an Vorbilder
Los geht das neue Album mit dem dichtatmosphärischen Intro When They Come (They Bring Guns), indem Paz an Grace Slick von Jefferson Airplane erinnert. Ein perfektes Entree, um anschließend mit der rockigsten Nummer der Scheibe – 1984 – die Hörer*innen schm(h)erzlich Willkommen zu heißen. Dank der Riff-Originalität kommen sofort Gedanken an Tom Morello‘s Rage Against The Machine hoch. Dazu wütende, fett produzierte Post-Blues-Anleihen. Und auch der Text hätte aus der Feder Zack de la Rochas entstammen können.

No Peace when you’re looking for shelter […]
More lies, hollow
More graves, shallow
When hate echoes, cattle follow

Ja, es ist frei nach George Orwell eben „motherfuckin‘ 1984“ und wir drehen frei – ein weiteres Beispiel für Alex‘ Liederatur Solo Reihe. Die packende Gesellschaftskritik, als Vorabsingle bereits 2022 erschienen, war als Honorable Mention in der engeren Auswahl zum “Song des Jahres“ im Wellenbrecherbereich. Und einmal mehr denkt der geneigte Kapitalismuskritiker an die Wurzel des Bandnamens: Die französische Sozialismus-Hymne des 19. Jahrhunderts „The Internationale“.


Und selbst wenn ich jetzt nicht jeden Song chronologisch runterbeten möchte, muss ich an dieser Stelle direkt mit dem dritten Song weitermachen. Hier gibt es nämlich den ersten stilbrechenden Stolperstein. Hoppala! Was ist das? Nach dem anklagenden Abriss einer Dystopie, schallen uns beim Ghettoway Driver (wunderbares Wortspiel) plötzlich 80s-Synthis entgegen und wir wachen auf in einer melodischen Kate Bush Hommage. Eine auf gute Weise radiotaugliche Nummer, die erst verwundert, aber mit jedem Hören ein Stückchen mehr ihrer Eleganz entfaltet und zeigt, wie Pop frei von Gewissensbissen klingen kann. An Radiotauglichkeit mangelt es dem neuen Werk der letzten Internationalen ohnehin nicht. Auch das titelgebende Running For A Dream und You Gotta Fight For Love sind opulente, herzzerreißende Balladen im Stile der Grande Dames des Genres – Janis Joplin lässt grüßen! Leckerbissen mit großartigen Melodien, die Delila Paz‘ Bandbreite erneut untermauern. Auch musikalisch, denn sie singt nicht nur, sondern spielt Nina-Simone-like in beiden Songs Klavier.

die Stimmung, die bei TLI erzeugt wird, ist live fast greifbar: Pure Energie, Wut, Enttäuschung:
Paz und Pires legen live wirklich alles, inkl. ihrer Seelen, in jeden Song und lassen sich davontragen!

Kommen wir abschließend zurück zu dem Metamorph-Gedanken: Denn wie die New Yorker hier gestaltwandelnd zwischen Grace Slick, Janis Joplin, Nina Simone und Kate Bush, zwischen Synthipoprock und Rage Against The Machine Vibes herumspringen, ist schon schwindelerregend. Dem nicht genug, kommt mit Unchain My Heart noch eine lupenreine 3/4-Takt-Blues-Komposition zur Vita hinzu (mitgeschrieben hat hier die „Sync Deal Queen“ Jenny Owen Youngs). Und der klare Hidden Champion Edith Groove klingt wie ein Abschlussmix aus alledem: Ein frischfrecher Breakdown-Chorus, eine groovende Bassbridge gepaart mit bezauberndem Gitarrensolo und tanzbare Portugal. The Man Samples lassen das Album mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht ausklingen. Da muss selbst Paz lachen:

Independent Days
Was das Album neben musikalischer Variabilität und starken Texten noch bemerkswert macht, ist die Tatsache Delila Paz und Gitarrist Edgey Pires sich ganz bewusst, also keineswegs mangels Alternativen, dazu entschieden haben, unabhängig/“independent“, zu bleiben, was in diesem Fall „labellos“ bedeutet. Für ihre künstlerischen Freiheiten, für ihre Autarkie. Nachdem ihr Debütalbum We Will Reign in 2014 noch über Epic Records, eine Sony Tochter, lief und produziert wurde von Branchenriese Brendan O`Brien (Pearl Jam, RATM, RHCP, AC/DC, Korn, Springsteen u.v.m.), ist am aktuellen Album – wie übrigens auch am Zweitling Soul on Fire (2019) – wirklich alles selbst gemacht: Die Musik sowieso, aber auch die Produktion und sogar das auffällige Album-Cover ist von der großartigen Paz mit eigenen Händen gezeichnet worden. Und während die Band in ganz Europa tourt, wurden die vorbestellten Schallplatten und CDs zwischen den Shows “mal eben“ eigenhändig von Band und Roadteam eingetütet, beschriftet, zur nächsten Post transportiert und verschickt. Als ich das vorbestellte Werk dann in den Händen hielt, war ich ziemlich perplex, dass sich Paz sogar noch die Zeit genommen hatte, die Schallplatte zu signieren.

„I wouldn’t mind cuz to regret is to compromise“

Nach dem Konzert hatte ich die Chance kurz mit den beiden zu sprechen und ihnen ist natürlich bewusst, dass der Bekanntheitsgrad leidet, wenn man komplett unabhängig bleiben will. Sie selbst und ihre kapitalismus- und regimekritischen Texte macht es umso authentischer. Ein spannendes Thema auch mal für eine Podcastepisode: Schadet Berühmtheit oder Authentizität? Oder mehr catchy: Credit rating kills Credibility! Edgey Pires meinte an jenem Abend jedenfalls mit einem Augenzwinkern zu mir: „Aber Du kennst uns, das ist doch auch was wert!“

Und Paz bat ganz selbstironisch während der Show, als für die Zugabe Menschen aus der Crowd zu Hit ‘em With Your Blues auf die Bühne eingeladen wurden: „Vielleicht können wir es so machen, dass zumindest eine Person unten bleibt, damit nicht der ganze Laden auf der Bühne steht.“ Das Ganze sah dann so aus:

Die Live-Energie und Freude dieser Band sind nicht in (bewegte) Bilder zu pressen –
versucht habe ich es trotzdem!


Ja, wäre diese Welt eine gerechte, so wäre TLI ganz sicher „on top of it“ und würde, bei allem Respekt vor kleinen Locations, in denen üblicherweise die geilsten Abrisse stattfinden, bereits viel größere Bühnen bespielen.

Fazit:
Für mich gibt es an diesem Album (fast) nichts zu mäkeln. Und auch die bereits thematisierte Genre-Springerei, die man negativ betrachtet als fehlenden roten Faden interpretieren könnte, empfinde ich als bereichernd. Dank der extremen Wandelbarkeit begeben wir uns auf eine musikgeschichtliche Entdeckungsreise, bei der hinter jeder Ecke etwas Neues warten kann. Allerdings hätten nach meinem Geschmack ein paar mehr rockigere Nummern (neben 1984 eigentlich nur Hoka Hey!) der Albumdynamik und -dramaturgie gut getan. Aber wer bin ich, dem Paz-Pires-Paar zu erklären, wie sie in 2023 zu klingen haben?

Bewertung: 8,5/10 Wellenbrechern

#52 Electric Callboy – Tekkno (2022)

Choo-Choo-Choo-Choo – Electric Callboy und ihr TEKKNO (Train) rollen und stampfen sowas von auf der Überholspur. Eine ausgedehnte Hallentour über den halben Globus – der Wellenbrecherbereich war in Hamburg live dabei – lässt die Lichtsignale an der Strecke auf Weltkarriere schalten. Also, liebe Musikmenschen: Zurücktreten von der Bahnsteigkante, die Türen schließen selbsttätig, und Abfahrt! Denn der TEKKNO Train kennt keine Unpünktlichkeit!

Und nun genug der schlechten Zug-Metaphern: Heute beschäftigen wir uns in der Folge – ihr habt es geahnt – mit dem aktuellen Album der Trance-Metal-Core-Truppe aus Castrop-Rauxel mit deutlichem Hang zur Selbstironie und zur Komik. Viva la Elton John!

R.E.M. – Murmur (1983)

von Alex

Die Musikwelt horcht auf: Michael Stipe, Sänger der legendären US-amerikanischen Alternative-Band R.E.M., hat für 2023 – nach langer musikalischer Abstinenz* – sein erstes Solo-Album angekündigt, unterdessen R.E.M.’s Debütwerk Murmur in diesem Monat 40 Jahre alt wird bzw. wurde (Release: 12.4.1983). Herzlichen Glückwunsch! Damit ist Murmur das bis dato älteste rezensierte Album im Wellenbrecherbereich.

Jubiläum und Neuerscheinung – zwei Gründe für mich, nochmal genauer hinzuhören, wie eine der prägendsten Bands der 90er ihre Weltkarriere begann. Und als kleiner Teaser sei an dieser Stelle verraten, dass R.E.M. in den kommenden Wochen nochmal Thema in unserem Podcast sein wird (seid also gespannt und bleibt unbedingt am Ball!).

Inspiration
Auf den ersten Blick mag man es vielleicht kaum glauben, aber der Einfluss, den R.E.M. auf spätere, wichtige Bands genommen hat, ist kaum hoch genug zu bewerten. Da wären z.B. Radiohead, The Pixies, Pearl Jam (Eddie Vedder: „I believe I listened to it [Murmur] tvelve-hundred-sixty times“) oder Nirvana, um nur einige wenige zu nennen. Kurt Cobain gab sogar zu: ”If I could write just a couple of songs as good as what they’ve written… I don’t know how that band does what they do. God, they’re the greatest.” (mehr zur Beziehung Stipe/Cobain dann im Podcast).

Rückblick
Beamen wir uns zurück ins Jahr 1983, kann besichtigt werden, dass der Trend klar zum Heavy Metal und Hard Rock ging. Metallica und Dio debütierten (mit “Kill Em All“ respektive “Holy Driver“) und Bands wie Mötley Crüe, Def Leppard, Accept, Iron Maiden oder Black Sabbath waren mit ihren Neuerscheinungen im selben Jahr ebenfalls in aller Munde. Als Gegenentwurf dazu betraten wie aus dem Nichts vier schüchterne „Jungs“ aus Athens (Georgia) die Weltbühne und spielten ihre unterschwellig rockbare, latent zur Melancholie neigende Musik. Sänger Michael Stipe war so zurückhaltend, dass er bei ihrem ersten landesweit ausgestrahlten Auftritt bei David Letterman nach der Performance kein einziges Wort mit dem Moderator wechselte, sich stattdessen in den Hintergrund setzte. Die Fragen des Latenight-Talkers beantworteten die Saiten-Instrumentalisten Peter Buck (Gitarre und damals arbeitend im Schallplattenladen) und Mike Mills (meistens Bass), siehe und höre hier:

der zweite Song im Video „South Central Rain“ sollte später auf dem Zweitling von R.E.M. – Reckoning – erscheinen

Zum Album:
Fangen wir für die Rezension mit dem hier präsentierten Song an, RE.M.s erste Single überhaupt aus dem Jahr 1981 (!) und Opener des Albums: Radio Free Europe ist klar der Hit des Erstlings und ein eindeutiger Fingerzeig, wohin die Reise mit R.E.M. noch gehen könnte.
Textlich ist Sinlge wie Album oft kryptisch oder schlicht kaum zu verstehen. Murmur (Gemurmel) halt. Einer der Gründe, weshalb auch eingangs zitierter Vedder das Album in Ermangelung eines Booklets mit Songtexten so oft hörte: Er wollte unbedingt verstehen, was der Sänger da von sich gibt.

Bei Talk About The Passion oder auch Perfect Circle musste ich an The Smiths denken, obwohl diese beinahe zeitgleich in England ihre Karriere begannen, sodass eine bewusste gegenseitige Inspiration eher unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen ist (das Debüt von R.E.M. war ein knappes Jahr früher dran).

Und was macht das Album besonders?
Kurze Antwort: Die Eigenarten der Musiker. Peter Buck hat die herausragende Fähigkeit, sich und seine Gitarre zurückuznehmen, um Platz zu schaffen für die tragenden (Gesangs)melodien des Songs, sodass Stimme und Gitarrenpattern beinahe miteinander zu tanzen scheinen oder – wie in dem starken Sitting Still – wechselruf-artig miteinander zu spielen. Buck ist eine oft unterschätzte Triebfeder in der Maschine und wichtige Waffe in R.E.M.s hoher Kunst der Melodienfindung.

Was sich auf Murmur bereits ankündigt, wird im Laufe der gesamten R.E.M. Karriere zur Gewissheit und zu einer Art Signature Sound. Denn Buck spielt (Ausnahmen inbegriffen) keine Soli. In der R.E.M. Biographie von David Buckley erklärt er es ganz pragmatisch:

“I know that when guitarists rip into this hot solo, people go nuts, but I don’t write songs that suit that and I am not interested in that. I can do it if I have to, but I don’t like it.”
Peter Buck

Diese zurückhaltende Untermaltung, gespickt mit liebevollen Details, macht sein Spiel essentiell und einzigartig, sodass die Besonderheit der Band und ihre Upside im Allgemeinen – früh ersichtlich werden. Der Song Catapult beispielsweise könnte als der Urgroßvater von R.E.M.s Übersong Losing My Religion durchgehen, nicht nur, aber auch wegen der mandolin-esken Gitarre.

Und Mike Mills, der sich neben dem meist melodiös statt rhythmisch interpretierten Bass auch für die Tasteninstrumente verantwortlich zeichnet, schließt dank eindrucksvoller „Gegenmelodien“ die fehlenden Zwischentöne und Ghost Notes. Seine Stimme im Background harmoniert dabei perfekt mit der von Stipe und sorgt für wohlige Wärme. Stipes Stimme ist auf dem Debüt zwar noch roh, aber die ersten Knospen sind klar zu erkennen, ehe die Charakteristik seines unverkennbaren Timbres ab dem Album Document (1987) gänzlich zur Blüte gereift.

kurzer Exkurs:
Musik ist ja immer auch persönliche Erinnerung und Assoziation. Ich habe nicht die geringste Ahnung wieso, aber bei R.E.M. Songs aus den 80ern und 90ern – und das sind ja bekanntlich eine Menge -, muss ich immer an alte Tom Hanks Filme aus der gleichen Zeit denken. Kann mir jemand erklären, wie das kommt? Ich weiß es wirklich nicht! Einen R.E.M. Song zu einem Tom Hanks Film habe ich nicht gefunden, wenngleich die Band gefühlt in jedem anderen Film zu der Zeit zu hören ist. Die einzige mir bekannte Parallele: Michael Stipe hat 1994 die Rubrik Best Male Performance bei den MTV Movie Awards präsentiert, die Tom Hanks dann mit dem Film Philadelphia gewann.

Fazit:
Murmur ist ein bockstarkes Debüt, das in „harten“ Metal-Zeiten die Musikwelt verzaubern konnte. Neben dem perfekten Katalysator für eine erfolgreiche Weltkarriere (der treibende Ohrwurm Radio Free Europe), hören wir viele melancholische (Zwischen)töne, deren Schwermut und Sehnsucht stets auf subtile Weise mitschwingen und der autodidaktischen Band (außer Mills) großes Songwriting attestieren. Im letzten Viertel fällt das hohe Niveau ein wenig ab, aber der Grundstein war eindrucksvoll gelegt. 7,5/10 Wellenbrechern

Mehr zu Stipe, Buck und Co. wie eingangs erwähnt bald bei uns im Podcast – einhergehend mit der dringenden Empfehlung, sich auch mal die tollen Schattensongs dieser großen Band zu Gemüte zu führen!

Hier eine kurze Auswahl, weder in alphabetischer, noch in chronologischer Reihenfolge und erst recht nicht mit Anspruch auf Vollständigkeit:

Country Feedback
Try not to breathe
Half a world away
Find the river
So. Central Rain (höre auch oben, zweiter Song im ersten Video)
Driver 8
Sweetness follows
Monty got a raw deal
I’ll take the rain
E-Bow the letter
Daysleeper
Why not smile
Walk unafraid
Leaving New York

* ein paar wenige Songs gab es in den vergangenen Jahren von ihm zu hören. Einiges davon wird vermutlich auf dem Album zu finden sein.