Felicià by Marco und Gerrit Power

In unserer letzten Podcast Folge des Wellenbrecherbereich #11 Felicità und das (kleine) Schwö verlor Gerrit beim Abschlußquiz. Und da Wettschulden nun mal Ehrenschulden sind lösen Gerrit (und Marco!) mit diesem Video ihren Wetteinsatz ein: Eine interessante Neu-Interpretation des Italo-Pop-Klassikers „Felicità“ von Albano und Romina Power im Original. Schreibt uns gerne mal in die Kommentare, ob ihr euch das öfter antun….äh natürlich ansehen wollt. Viel Spaß dabei!

Dieses Video wurde produziert unter Zuhilfenahme des Playbacks von playbackfinder.de – aber gesungen wurde natürlich höchstselbst.

#11 Felicità und das (kleine) Schwö – Sprachen in der Musik

Sommerpause ade, Musik-Geschnacke ahoi! Heute geht es – passend zur Reisezeit – um die Viel- bzw. Einseitigkeit von Sprachen in der Musik: Brauchen wir eine Quote für deutschsprachige Musik im Radio? Und wieso singen eigentlich so viele Künstler*Innen auf Englisch? In Anlehnung daran gibt es abschließend das Mitrate-Spielchen “Wat sächst?!“, bei dem der Verlierer dieses Mal akustisch wie optisch richtig einen raushauen muss… Seid gespannt! In der Albumbesprechung (ab 47:05 Minuten) widmen wir uns heute dem Erstlingswerk der Newcomer von Sperling ( @wirsindsperling ). Ihr Album Zweifel kam Anfang des Jahres auf den Markt und sorgte für reichlich Gesprächsstoff im Wellenbrecherbereich. Wie ist eure Meinung? Und ja, eingangs hat jeder von uns natürlich auch wieder einen Tipp aus’m Pitt dabei (ab 2:57). Gemütlich machen und auf’s Dreieck drücken! Wir freuen uns auf euch! PS: Und nach der Folge melden sich die Sänger unter euch bitte umgehend bei der Hamburger Band @inflatormusic (mehr dazu in der Folge, ab 6:55).

00:00:00 – Intro
00:00:50 – Begrüßung
00:02:57 – Tipp aus´m Pitt
00:18:12 – Hauptthema – Sprachen in der Musik
00:47:05 – Albumbesprechung Sperling
01:14:17– Abschlußquiz

„Tipps aus’m Pit“ zum Nachbetrachten (aus #11)

Felix: Song Exploder
Keine Band, keine Platte, aber ein marktbegleitender Podcast. Der Gastgeber Hrishikesh Hirway nimmt hier einzelne Songs genau unter die Lupe. Und das Schöne daran: Immer kommen auch die Musiker*Innen selbst ausreichend zu Wort und berichten eindrücklich und aus dem Nähkästchen über die Entstehung, die Aufnahme oder andere Besonderheiten und Hintergrundgeschichten. Und dabei wird kein Genre ausgegrenzt. Sehr kurzweilig, sehr horizonterweiternd – für alle Musikmenschen. Sprache: Englisch. Überall, wo es Podcasts gibt und auch auf Netflix in bewegten Bildern:

Gerrit: Inflator – The Conditioning (VÖ: 01.04.2016)
Unser Sänger im Bunde wohnt leider (oder für uns zum Glück!) zu weit weg, um sich bei den Jungs zu bewerben. Die Hamburger suchen nach dem Ausstieg von Xung Pascal van Nguyen adäquaten Ersatz. Keine ganz einfache Aufgabe. Wie sie musikalisch klingen? Geil – und zwar so:

Näheres zur Band und natürlich zur Sängersuche findet ihr hier:

Alex: Greta van Fleet – The Battle at garden’s gate (VÖ: 16.04.2021)
Auch das zweite Album der Jungrocker aus Frankenmuth, Michigan kann sich wirklich hören lassen. Ein bisschen weniger rockig, dafür sehr rund und hmynisch. Gibt’s das Wort? Heute ja. Wenn 70er Jahre Rock so frisch und innovativ klingt, ist Alex dabei:

Marco:
Ihr braucht einen akustischen Motivationsschub für die letzten Kilometer beim Joggen? Marco hat da einen brandheißen Tipp für euch: Arsch wackelnd durch den Bürgerpark – die Orsons machen’s möglich:

Und dann wären da noch die Herren Alligatoah und Finch, die “keine bösen Wörter“ aussprechen wollen, auf gar keinen Fall:

Foo Fighters – Medicine at Midnight (2021)

Now playing // 16.05.21 von Alex:

Wenn Dave Grohl und seine Mannen mit einem Album von sich hören lassen, sind Vorfreude und Erwartungen naturgemäß groß. Erscheinen sollte das Stück Musik bereits im letzten Jahr. Eine begleitende Tour, um einerseits das zehnte Studioalbum fleißig zu promoten und andererseits um gebührend das 25-jährige Bandbestehen zu feiern, war zudem geplant. Es hätte so schön werden können. Dann kam Corona. Release und Tour wurden verschoben.

Während Fans weiterhin auf Live-Futter verzichten müssen, ist zumindest Medicine at Midnight inzwischen erschienen. Zu meinem Geburtstag bekam ich im Februar von meiner Familie die CD geschenkt. Lange Zeit lief sie bei uns zuhause während diverser Indoor-Aktivitäten rauf und runter.

Um mir aber eine belastbare Meinung anzueignen, habe ich mir das Album natürlich auch ganz allein und ganz bewusst zu Gemüte geführt. Heute kann ich sagen: Der erste Eindruck bleibt. Ich höre gut komponierten und arrangierten Poprock, der niemandem wehtun will. Hörbar, ja klar, aber nicht mal in der Nähe des Wortes Meilenstein. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass diese Scheibe sehr bald in meinem CD-Regal verschwindet und dort verstaubt. Zum „Immer mal wieder Auflegen, weil gespickt mit Highlights“ ungeeignet.

Als der Funke also trotz Intensivbeschallung nicht so recht überspringen wollte, habe ich mich gefragt, ob ich der Band gegenüber vielleicht ungerecht bin und zu hohe Maßstäbe anlege. Über das aktuelle Biffy Clyro Album „A Celebration of Endings“ sagte ich schließlich auch, dass Poprock nicht per se zu verteufeln ist (hier die schriftliche Rezension dazu und hier unsere Albumbesprechung im Podcast).

Was gefällt mir also am neuen Foo Fighers Album?

Da wäre zum einen Waiting on a War. Eine zweifellos schöne Ballade:

Klingt sie musikalisch nach einer angenehmen Untermalung für das entspannte Sonntagsfrühstück, ist sie bei genauerem Hinhören weit mehr als das. Es geht, wie der Titel vermuten lässt, um die Angst vor einem Krieg. Eine diffuse Angst, die Dave schon als Kind verspürt hat. Heute geht es vor allem seiner Tochter Harper so, die ihrem Vater gegenüber ähnliche Gefühle ausgedrückt hat. Dave: „Dieser Song wurde für meine Tochter Harper geschrieben, die eine Zukunft verdient – wie jedes Kind.“ Eine wichtige Botschaft also, die allerdings so honigsüß verpackt ist, dass die Relevanz der Zeilen (fast) in der Viskosität kleben bleibt.

Auch der Opener Making a Fire hat mich gleich gefangen genommen. Taylor Hawkins haut einen seiner großartig flowenden 3/4-Hi-Hat-Beats raus und zeigt einmal mehr, wie gut er ist – wissen wir natürlich schon. Ansonsten: Ohrwurm, schöner weiblicher Backgroundgesang, bei dem auch Tochter Violet zu hören ist (endlich wieder gospel-poppige Na-Na-Na-Na-Nas), Daves Timbre: Ich fühlte mich auf angenehme Weise in eine warme Foo Fighters Decke gehüllt und freute mich über den groovigen Sound zum Eintieg mir der Hoffnung auf langsame Steigerung:

in dieser Live-Version ohne Violet als Backgroundsängerin

Die blieb aus. Das große Plätschern folgte.

Und der Rockfaktor? Die zweite Single No Son of Mine bietet durchaus Potential, aber irgendwie mit reduziertem Wirkungsgrad. Auf eine weitere „härtere“ Nummer wartet der Hörer/die Hörerin vergebens.

Fazit:
(Beinahe) alle neun Songs des Albums kann man sich anhören ohne ein dringendes Skip-Bedürfnis zu verspüren. Eine andere Bewertung wäre unfair, da die Foo Fighters einfach zu gute Musiker sind und Dave Grohl ein zu guter Songwriter. Bei dem hypnotisch monotonen Shame Shame, der ersten Single, ist es allerdings hart an der Grenze.
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich den Wunsch, einzelne Lieder immer und immer wieder in Endlosschleife zu hören. In Summe bietet mir die Platte viel zu wenig Aha-Effekte. Um nicht zu sagen: Keine. Braver Poprock wohin das Ohr hört, es hätte schon Mehr sein dürfen. Dass die Scheibe mit etwas über 35 Minuten auch das kürzeste Foo Fighters Album bis hierher ist, kann ich daher leicht verschmerzen.

Wenn ich There is nothing left to lose* aus 1999 mit 10/10 Wellenbrechern als bandinterne Benchmark zugrunde lege, gebe ich für Medicine at Midnight wohlwollende

6/10 Wellenbrechern

PS: Hab dich trotzdem lieb, Dave!

* There is nothing left to lose ist das dritte Studioalbum der Foo Fighters. Während für viele Fans das zweite Album The Colour and the Shape (1997) mit Klassikern wie Monkey Wrench, My Hero oder Everlong der absolute Liebling ist, gehe ich mit diesem. Es ist für mich das noch stärkere und abwechslungsreichere Gesamtkunstwerk. Ich sage nur Learn to Fly, Breakout, Generator, Next Year…

#10 Das dreckige Dutzend (Komödie vs. Tragödie)

In unserer jüngsten Folge (#9 Komödie vs. Tragödie) haben wir eifrig über spaßige und/oder ernsthafte Musik diskutiert. Heute hat jeder von uns – in akustischer Erweiterung dieser Diskussion – drei wunderbare Songs im Gepäck: Von bekannten Klassikern bis hin zu den geheimsten Geheimtipps ist wieder alles dabei. Lachen, weinen, wütend sein: Hört rein und lasst uns unbedingt eure persönlichen Lieblinge wissen!

Unser dreckiges Dutzend mit der anschließenden Wellenbrecherbereich-Playlist zu den besprochenen Songs findet ihr hier: