Keine Sorge, auch wenn Felix (das letzte mal) nicht da ist, kommen wir in unserem heutigen „dreckigen Dutzend“ auf zwölf Songs. Denn wir haben mit Ingmar, den ihr schon aus unserer Folge #20 (Doom gelaufen –Musik in Videospielen) kennt, kompetente und sympathische Unterstützung erhalten. Was sind unsere 4×3 Lieblingstracks in Videospielen? Da es wirklich so viel unglaublich gute Musik in diesem Bereich gibt, sind wir auch neugierig auf eure favorisierten Themes.
Anmerkung zum Sound: Leider waren einige Handystörgeräusche, speziell in der dritten Runde, zu hören und von der Post-Produktion nicht mehr wegzubekommen. Ein dickes Sorry dafür von uns. Nächstes mal wieder ohne!
Die Folge ist auch auf den gängigen Streamingdiensten abrufbar.
Nach Sima Noon bereits die zweite Künstlerin aus der interessanten Musikszene Israels, die sich im ebenfalls sehr stark von Männern dominierten Hip Hop mit einer beeindruckenden Leichtigkeit durchsetzt. Ich verstehe kein einziges Wort, werde aber von der Dynamik der Songs voll gepackt. Natürlich kann man über Rap immer streiten. Auch Musikpuristen geringschätzen Musik und Sprechgesang des Genres, weil alles künstlich ist und kein bis wenig musikalisches Können erfordert. Im Grunde genommen würde ich da nicht mal widersprechen, allerdings anfügen, dass ja genau das den Reiz ausmacht und es außerdem Subkulturen ermöglicht sich ebenfalls künstlerisch auszudrücken, auch wenn es einem an musikalischer Bildung oder erwünschter Sozialisation mangelt. Ein schönes Thema zum Streiten. Ich denke, dass sollten wir mal in einer Folge des Podcasts diskutieren.
Aber ich schweife ab. Eigentlich geht es hier um Hadar Farjun. Eine Künstlerin die gleich einen ganzen Cocktail an Eigenschaften mitbringt, die notwendig sind, um einen Platz im Musik-Business zu beanspruchen. In erster Linie meine ich damit, Schnauze, Bock, Haltung und eine Portion Humor.
Mir gefallen die Beats, die Rap-Strophen und auch die meist etwas poppigen Refrains. Ich mag die Sprache, den Rhythmus, die Attitüde, die teilweise schreibunten Farben in den Videos und die Tänzerinnen der Alpha-Bitch-Posse (https://www.instagram.com/alpha_bitch_official/). Ich würde mir mehr Videos wünschen, denn gerade zu einem meiner favorisierten Tracks gibt es leider (noch) kein offizielles Video.
In unserer Folge #11 zum Thema Sprachen kamen wir zu dem Schluss, dass es auf der Welt so unverschämt viel gute Musik zu entdecken gibt und dass es ganz schön schade ist, dass wir uns in Europa weit überwiegend auf Musik in Englisch und der jeweiligen Heimatsprache beschränken. Wir sollten die heute durch das Internet vorhandenen Möglichkeiten viel mehr nutzen, um die Szenen und Subkulturen anderer Nationen wahrzunehmen und zu würdigen.
Bleibt also immer dran und aufmerksam und offen für die ganzen großartigen Künstlerinnen und Künstler auf dieser Welt. Hadar Farjun könnt ihr z. B. über Instagram (https://www.instagram.com/hadar.farjun) oder YouTube folgen.
Suzie Stapleton aus Australien (inzwischen Brighton, England)
Nach einigen Singles und EPs kam 2020 endlich Stapletons erste LP heraus. Die Aufnahmen erfolgten in ihrer neuen Wahlheimat. Schon die titelgebende Single We are the plague ist eine absolute Wucht – musikalisch irgendwo zwischen Filters kopfnickendem Hey man, nice shotund der Spielfreude von The Gracious Few. Textlich dabei so ehrlich, dass es schmerzt:
Die Songwriterin haut auf ihrem Debütalbum nicht auf die Fresse, es sind die zweiten Töne, die hängenbleiben und fesseln, ganz ohne jedwede Aufdringlichkeit. Faszinierender, düsterer Folkrock mit dezenten Tim Burton Schwingungen! Stapleton bringt gedeckte (Klang)farben in die triste Jahreszeit; ist aber auch an einem milden Septemberabend gut hörbar, wenn die Wärme langsam aus dem Tag entschwindet:
Hier gibt es das beeindruckende Debüt auf Vinyl, von der Künstlerin unterschrieben.
Auus Berlin! Richtig geiler moderner Punk-Grunge-Alternative-Rock! So wie 24/7 Diva Heaven wollen viele andere Bands in diesem Genre klingen, kommen dabei aber über ein wenig 90er Retrosound nicht hinaus. Katharina Ott-Alavi, Karo Paschedag und Mary Westphal machen auf dem Album Stress mit ihrer ziemlich geradeaus orientierten Spielfreude und insbesondere mit dem hervorragenden Gesang Katharina Ott-Alavis einfach vom Start weg neugierig. Song 1 Potface ist also ein clever ausgewählter Opener, der zum Dranbleiben animiert und genau das wird voll belohnt.
Kein langweiliger Song kein Spannungsabfall. Ganz im Gegenteil ist auf dem Album eine angelegte Songfolge, die zwar musikalisch einen stets punkigen Grundton hat, diesen aber in sehr stimmige Varianten fasert. Vom 1-2-3-4-Punk-Standard (z.B. Topped Cheese) bis zu im Takt halbierten Mosh-Parts wie z.B. in dem ohnehin sehr guten vorletztem Track des Albums White Swamp.
Das Album erschien im März 2021 bei Noisolution und wartet auch darauf, live auf den Clubbühnen gespielt zu werden. Ich persönlich hoffe, dass diese Kombo auch weit über die Pandemie hinaus Bestand hat und weitere Songs und Alben raushaut. In meinen Augen mit gleich drei mal absoluter Girl Power ein würdiger Start für unseren Genuary!
Wir wünschen euch allen einen glücklichen und vor allem gesunden (!) Start ins neue Jahr. Bleibt weiterhin optimistisch! Unser Januar steht dieses Jahr – nun schon zum zweiten Mal – voll und ganz im Zeichen der Vielfalt: Wir wollen euch jeden Tag eine neue Solo-Künstlerin oder auch Band mit weiblichen Mitgliedern vorstellen, die uns musikalisch begeistert hat.
Warum? In unserer #5 „Öffentlich brandmarken“ kamen wir zu dem Schluss, dass in puncto Diskriminierung im Allgemeinen und so also auch in Bezug auf Sexismus zunächst jeder vor seiner eigenen Tür kehren und sein Bewusstsein und seine Empathie hierfür aktiv weiterentwickeln muss. Auch wir vom Wellenbrecherbereich.
Freut euch deshalb in den nächsten Wochen auf ganz hervorragende Acts unterschiedlichster Genres und Kulturen. Teils bekannt und etabliert, teils aufstrebend oder Geheimtipp. Und wenn wir am Ende des Gender-Januarys noch eine Künstlerin oder Band „vergessen“ haben sollten, die euch besonders am Herzen liegt, dann gebt uns gerne Bescheid – oder schaut, ob sie vielleicht im Genuary 2021 dabei war (siehe Reiter oben: Blog => Gender January 2021).
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.
Cookies und Meldungen zu Zugriffszahlen (VG Wort):
Wir setzen „Session-Cookies“ der VG Wort, München, zur Messung von Zugriffen auf Texten ein, um die Kopierwahrscheinlichkeit zu erfassen. Session-Cookies sind kleine Informationseinheiten, die ein Anbieter im Arbeitsspeicher des Computers des Besuchers speichert. In einem Session-Cookie wird eine zufällig erzeugte eindeutige Identifikationsnummer abgelegt, eine sogenannte Session-ID. Außerdem enthält ein Cookie die Angabe über seine Herkunft und die Speicherfrist. Session-Cookies können keine anderen Daten speichern. Diese Messungen werden von der Kantar Germany GmbH nach dem Skalierbaren Zentralen Messverfahren (SZM) durchgeführt. Sie helfen dabei, die Kopierwahrscheinlichkeit einzelner Texte zur Vergütung von gesetzlichen Ansprüchen von Autoren und Verlagen zu ermitteln. Wir erfassen keine personenbezogenen Daten über Cookies.
Viele unserer Seiten sind mit JavaScript-Aufrufen versehen, über die wir die Zugriffe an die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) melden. [BITTE ÜBERPRÜFEN, ob dies bei Ihrem Verlag der Fall ist!] Wir ermöglichen damit, dass unsere Autoren an den Ausschüttungen der VG Wort partizipieren, die die gesetzliche Vergütung für die Nutzungen urheberrechtlich geschützter Werke gem. § 53 UrhG sicherstellen.
Eine Nutzung unserer Angebote ist auch ohne Cookies möglich. Die meisten Browser sind so eingestellt, dass sie Cookies automatisch akzeptieren. Sie können das Speichern von Cookies jedoch deaktivieren oder Ihren Browser so einstellen, dass er Sie benachrichtigt, sobald Cookies gesendet werden.
Datenschutzerklärung zur Nutzung des Skalierbaren Zentralen Messverfahrens
Unsere Website und unser mobiles Webangebot nutzen das „Skalierbare Zentrale Messverfahren“ (SZM) der Kantar Germany GmbH für die Ermittlung statistischer Kennwerte zur Ermittlung der Kopierwahrscheinlichkeit von Texten.
Dabei werden anonyme Messwerte erhoben. Die Zugriffszahlenmessung verwendet zur Wiedererkennung von Computersystemen alternativ ein Session-Cookie oder eine Signatur, die aus verschiedenen automatisch übertragenen Informationen Ihres Browsers erstellt wird. IP-Adressen werden nur in anonymisierter Form verarbeitet.
Das Verfahren wurde unter der Beachtung des Datenschutzes entwickelt. Einziges Ziel des Verfahrens ist es, die Kopierwahrscheinlichkeit einzelner Texte zu ermitteln.
Zu keinem Zeitpunkt werden einzelne Nutzer identifiziert. Ihre Identität bleibt immer geschützt. Sie erhalten über das System keine Werbung.OKNeinDatenschutzerklärung