Genuary Tipp 24/31

Brody Dalle aus Melbourne, Australien – jetzt USA

Keine Genuary Liste über Frauen in der Musik ohne Bree Joanna Alice Robinson besser bekannt als Brody Dalle.

Gerade erst wurde die Australierin 42 Jahre alt. Ein bisher sehr bewegtes Leben, denn viel ist passiert seit sie als junges Mädchen ihre erste Band Sourpuss gegründet hat.

Bekannt wurde Dalle als Gitarre spielende Frontfrau der Punk-Grunge-Combo The Distillers, die seit 2018 mit Tony Bevilacqua (formerly known as Tony „Bradley“) an der Gitarre auch wieder aktiv ist (auf Tour übrigens mit Thick, siehe Genuary Tipp 15/31):

eine der „neuen“ Singles nach der Reunion aus 2018

Während der schöpferischen Pause der Distillers, die 2006/2007 begann, sang Dalle in der Alternative-Band Spinnerette, hier bei Letterman:

Und als kreative Rockgitarristin war sie zwischendurch natürlich auch solo unterwegs. Ihr Debütalbum Diploid Love stammt bereits aus 2014, ist aber auch heute noch sehr empfehlenswert. Hier ein starker Song daraus, live performt (I love the beginning):

Nebenprojekte mit den Queens of the Stone Age, den Transplants oder Courtney Love zählen auch zu ihrer Vita.

Boulevard-Sidefact : Verheiratet war Dalle mit Tim Armstrong, Frontmann von Rancid (er “holte“ sie damals als junge Frau in die USA) und später mit Josh Homme (Queens of the Stone Age), Scheidung 2019. Mit ihm hat Dalle drei Kinder.

Schaut doch mal auf instgram bei ihr vorbei unter dem schönen Namen @nerdjuice79

Genuary Tipp 23/31

Ebony Oshunrinde aka Wondagurl

Heute stellen wir euch keine Interpretin oder Musikerin vor, sondern mit Ebony Oshunrinde aka Wondagurl eine Produzentin, die mit gerade 24 Jahren bereits beeindruckende Veröffentlichungen und Co-Produktionen vorweist (u. a. mit Travis Scott, Mariah Carey, Rhianna, Jay-Z). Die in Kanada geborene zerschmettere „glass ceilings for women in music and entertainment“ so Jennifer Drake von Sony/ATV in einem Bericht über die aufstrebende Producerin (hier nachzulesen). Als glass ceilings werden im Amerikanischen unsichtbare Barrieren bezeichnet, die vor allem Frauen am beruflichen Aufstieg hindern.

Ebony Oshunrinde sagt über sich selbst, dass sie bereits im Kindesalter mit Keyboard und Drum-Computer Melodien erzeugte. Mit 16 gewann sie dann den „Battle of the Beat Makers“ in Toronto und dadurch wiederum die Aufmerksamkeit weiterer Produzierender, wodurch ihr der Einstieg in die professionelle Musikproduktion ermöglicht wurde, in dem Frauen gegenwärtig noch stark in der Unterzahl sind. Für 2021 sind bereits weitere Projekte angelaufen unter anderem startet sie mit Wonderchild Music ihr eigenes Label.

In dieser Folge von Rhythm Roulette kann man Wondagurl bei einer interessanten Challenge der Arbeit über die Schulter gucken:

https://www.youtube.com/watch?v=x2gXlG5qauU

Genuary Tipp 22/31

The Interrupters aus Los Angeles, USA

Wer feiert noch die Showtime-Serie Shameless (Trailer Staffel 1 hier) über die sympathisch chaotische Unterschichten-Familie Gallagher, beheimatet in Chicagos Southside? Ja, bei Frank von Sympathie zu sprechen ist gewagt, ich sehe es ein, aber wären wir nicht auch manchmal gerne ein bisschen wie er?
Diese Serien-Perle aus den USA hat nicht nur Humor, Gefühl und großartige Schauspieler zu bieten, sondern Folge für Folge auch einen grandiosen Soundtrack. So wurde ich auf die Ska Punk Band The Interrupters aufmerksam. Und zwar mit diesem Song:

Sängerin Aimee Allen AKA Aimee Interrupter kündigte bereits vor einem Jahr an, dass die Band momentan an ihrem vierten Studioalbum arbeite. Hoffen wir also, dass es bald neues Futter geben wird. Und bis dahin rocken wir mit dem alten Zeug:

Sidefact: Bassist Justin, Gitarrist Kevin und Drummer Jesse heißen mit Nachnamen alle Binova. Sie sind Brüder.

instagram:
@theinterrupters
@aimeeinterrupter
@shameless

Genuary Tipp 21/31

Gin Wigmore

Aus Neuseeland stammende Sängerin und Songschreiberin mit markanter Stimme, die mit 34 bereits eine beachtliche Diskographie vorweist. Ich muss zugeben, dass ich nicht jede EP / LP komplett kenne, sondern die Auskopplungen der älteren und insbesondere die neueren Veröffentlichungen höre. Das Album „Ivory“ (2018) bietet Songs mit unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen. Teilweise Rock, Soul, Pop – für mich unglaublich schwer einzuordnen und das macht es für mich auch sehr interessant, da man vor keinem der 12 Songs weiß, was einen erwartet.

Auch hier wäre ich erfreut, wenn das die (Pop-)Musik wäre, die den oft uninspirierten Industrie-Pop in den Hintergrund drängen würde.

Genuary Tipp 20/31

Slave to Sirens aus Beirut, Libanon

Aller tiefsten Respekt vor der heutigen Band. Fünf junge Frauen (alle unter 30) spielen Death-Metal? Selbst in der westlichen Welt (leider) noch immer ungewöhnlich und oft belächelt. Aber im männlich dominierten arabischen Raum ist es nochmal eine ganz andere Hausnummer, als Frau auf eine Bühne zu treten und extrovertierte, aggressive Musik zu spielen:

Die Gründerin Lilas Majassi (Gitarre) erinnert sich gegenüber der dpa: „Wir hatten 2018 unsere ersten Auftritte. Die Leute kamen und sahen uns an, als ob wir Außerirdische wären. Sie dachten, wir wären eine Gruppe von Drogensüchtigen oder Teufelsanbetern auf der Bühne“. Daher, so Majassi, auch der Name aus der griechischen Mythologie: Sirenen waren fremdartige Wesen, die durch ihren betörenden Gesang männliche Seefahrer zu ihrer Insel lockten, wo ihre Schiffe an scharfkantigen Felsen zerschellten und die Männer ertranken. Nice!

Inzwischen kommen auch deutsche Fans in den Genuss ihre Musik live zu hören: 2019 spielte die Band zum Beispiel beim Wacken auf der Wasteland Stage.

Textlich befassen sich die Frauen mit Themen wie Korruption oder der Gleichstellung der Frau. Ihre erste EP Terminal Leeches ist hier erhältlich.
Und bitte unbedingt auch auf instagram vorbeischauen: @slavetosirensband

Die weiteren Musikerinnen:
Maya Chairllah, Gesang
Scheryline Beschara, Gitarre
Alma Dumiani, Bass
Tatyana Bughaba, Schlagzeug