Von Felix
Wir sprachen im Podcast bereits häufiger darüber, dass wir musikalisch in alle Stilrichtungen offen sind. Ich kann in fast allen Stilen und Genres Bands, Künstlerinnen oder Künstler benennen, die mir gut gefallen. Trotzdem verharre auch ich häufig über gewissen Zeiträume – manchmal Tage, mal Wochen oder Monate – in bestimmten Musikrichtungen. Aktuell eher mal wieder im Hardcore und Punk. Dieses Verharren hält dann meist so lange an, bis mir ein Song begegnet der mich vom ersten Moment an packt und umhaut und aus dem musikalischen Dornröschen-Schlaf wachküsst. Vor kurzem waren das eben die Velvet Two Stripes mit ihrem Song Catch 22. Umhauen darf man hier nicht missverstehen, es ist zu Beginn ein sehr ruhiges Stück, aber mit diesem astreinen Bluesrock wurde ich an eine Musikrichtung erinnert, die ich sehr lange vernachlässigt habe. Das hat auch den Grund, dass mir viele Interpreten dieser Richtung zu kompliziert und / oder langatmig erscheinen. Velvet Two Stripes zeigen, dass Bluesrock auch sehr stark ist, wenn er direkt und mit der richtigen Energie gespielt wird.
Der Titel ist von dem letzten Album Sugar Honey Iced Tea, welches im Oktober 2021 herauskam. Leider ist dieses so wie die anderen aktuell nicht mehr als Tonträger verfügbar. Das ist sehr bedauerlich. Die Band besteht aus Sophie Diggelmann (Gesang und Gitarre), Sara Diggelmann (Gitarre) und Franca Mock (Bass). Am Schlagzeug werden sie live von Dave Flütsch unterstützt. Die drei Schweizerinnen haben damit 2021 ihr bereits drittes Album herausgebracht und sie bestehen bereits seit 2010 wenngleich es noch etwas dauerte, bis die ersten Veröffentlichungen auf den Markt kamen. Ich habe erst im letzten Jahr über GRRRL-Noisy kennengelernt. Das Album überzeugt mich durch die Abwechslung denn einige Stücke gehen eher in eine Garage oder Fuzz-Rock Richtung (wie z.B. Two To Tango), während andere eben klar zum Blues tendieren (wie z.B. FU).
Es ist sehr schade, dass aktuell keine Konzerte in Planung sind. Ich hoffe, dass sich das demnächst noch ändert. Ich habe mich jetzt durch ihre Discographie gehört und bin sehr froh diese Formation jetzt nach erst zwölf Jahren ihres Bestehens für mich entdeckt habe – sicher noch nicht zu spät, denn auf ihrem dritten Album klingen sie so wie eine Band, die sich gefunden hat und wenn man Interviews mit ihnen liest oder schaut, dann sagen sie es letztlich auch genau so. Sie haben nach einem anfänglichen Hype in der Schweiz mit den Jahren immer mehr als Band bzw. als Trio zusammengefunden und können so auch ihre Rolle als mögliches Vorbild vor allem, aber nicht nur für junge Frauen voll ausfüllen, denn auch im (Blues-)Rock ist auf und vor der Bühne noch ein klarer Männer-Überschuss.
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