Ebow
Die Rapperin erlangte kürzlich weitreichende Bekanntheit, als sie auf dem Ärzte Album Dunkel im Song Kerngeschäft über die Kommerzialisierung von Musik rappte (mehr zu Hell und Dunkel an anderer Stelle). Dem Wellenbrecherbreich ist die Ur-Münchenerin und Wahl-Wienerin mit kurdischen Wurzeln bekannt seit:
Neben der textlichen Message von Punani Power – gegen Sexismus und Intoleranz – legt sich Ebow im Video auch unterschwellig mit dem Hochglanz-Fetisch der Popkultur an. Siehe da, es braucht doch kein Lipgloss oder knappe Kleidung, um Musik zu machen. Trainingsanzug und Gesundheitslatschen reichen. Optik hat keinen Einfluss auf das musikalische Niveau. Wer hätte das gedacht?
Ob nun Solo oder als Teil der Gaddafi Gals mit Sängerin Nalan: Ebow provoziert bewusst und polarisiert damit, wie im Song Schmeck mein Blut (um die eingangs erwähnten Ärzte zu zitieren: Dürfen die das?):
Ebows Mutter, damals ebenfalls aktiv auf der Straße im Kampf gegen Diskriminierung, hat Angst um ihre Tochter, verrät Ebow, gibt es doch mehr als genug Menschen, die mit einer rappenden, muslimischen Queer-Frau nichts anfangen können – diplomatisch formuliert. Für Ebow umso wichtiger, klar Stellung zu beziehen, für sich, für ihre Community. Sich „unsichtbar zu machen“ sei keine Option – so Ebow. Sie hat sich auf beeindruckende Weise für das genaue Gegenteil entschieden.