von Alex
Bei meinem heutigen Tipp dachte ich erst: Ja, ganz cool, aber schon x-fach gehört. Doch als ich tiefer in das aktuelle Album Faster (aus 2021) eintauchte, war ich positiv überrascht. Samantha Fish spielt nicht bloß Southern Rock. Nein, sie mischt ihn auf ansprechende Weise mit Syntipop Elementen. Und das klingt dann so:
Ja, Alex und der Syntipop, das ist wahrlich keine Freundschaft fürs Leben. Auch in der Albumbesprechung zu den Blood Red Shoes konnte ich mit dem Sound nicht viel anfangen (höre hier). Samantha Fish hat mir jedoch gezeigt, dass man nichts kategorisch ausschließen sollte. Es ist lediglich eine Frage der Umsetzung und der Dosierung. Die Dosis macht das Gift oder in diesem Fall: Die richtige Zubereitung macht das bekömmliche Mahl. Doch nicht nur der Syntipop transformiert welken Southernrock in ein junges, knackfrisches Gemüse. Auch ihre Anleihen in Richtung RnB, Rap und Blues tragen ihren Teil dazu bei. Die Nummer Loud lässt gar an Amy Winehouse erinnern, ehe der Rock Einzug hält:
Die musikbegeisterte Samantha drosch schon in jungen Jahren auf das Schlagzeug ein, ehe sie (erst) als Teenager zur Gitarre wechselte. Das meiste brachte sie sich selber bei. Als sie ein gewisses Niveau erreicht hatte, ließ sie sich von lokalen Bluesmusikern inspirieren, hörte und spielte aber auch Hard Rock, Americana und Bluegrass. Machen wir uns nichts vor: Ehrlicherweise haben Frauen es auch heute zumeist immer noch deutlich schwerer, irgendwo Fuß zu fassen, anerkennt zu werden, Respekt zu erhalten, als Männer. In Samanthas Heimatstaat, dem konservativ geprägten Kansas (auch die Jazz- und Bluesszene ist extrem männerdominiert) mag das besonders spürbar sein. This is a man’s world! Um so beeindruckender, wenn Frau sich dort durchsetzt und mit Größen wie Buddy Guy oder Joe Bonamassa auftritt.
Und aktuell steht ein weiteres Feature ganz vorne im Schaufenster: Zusammen mit Südstaaten-Gitarrist Jesse Dayton, der wiederum schon musizierte mit Johnny Cash, Waylon Jennings und Willie Nelson, kam im Dezember druckfrisch die EP The Stardust Sessions auf den Markt, was die Houston Press hinreißen ließ, die beiden als „dynamisches Duo“ zu lobpreisen.
Ab März ist zumindest die eine Hälfte des dynamischen Duos in Deutschland auf Tour (Tickets gibt’s hier).
Interessante Links:
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