Genuary Tipp 10/31

Grossstadtgeflüster aus Berlin: Auuuuus Berlin!

Elektropop trifft gerappte Straßenköter-Poesie. Und aus #genuary wird Jen-uary:

Ich liebe Jen Bender und ihre rotzige Berliner Schnauze: White Party Sektempfang, ich spucke dir ins Glas. Top-40-Coverband, ich wünsch‘ mir Sabotage (Song: Das was Peter Pan sagt) oder natürlich: ich bin in meinem Wochenendhäuschen in der Fickt-Euch-Allee, wo ich auf der Veranda meine Eier schaukleee… Ihre Reime und Botschaften triefen vor Facettenreichtum und Cleverness:

Einem breiteren Publikum wurde die Combo um Bender und Keyboarder Raphael Schalz (übrigens gebürtiger Bremer) bereits 2006 bekannt, als es in den Tanzlokalen der deutscher Metropolen hieß: Ich muss gar nix, außer schlafen, trinken, atmen und ficken.

Trotzdem lohnt es sich, das Trio (2008 kam Schlagzeuger Chriz Falk dazu) hier heute vorzustellen. Ihr bisher letztes Album Trips & Ticks aus dem Jahr 2019 ist wieder ein absolutes Brett der Leck-mich-Lyrik, also gebt Jen endlich ihr verdammtes Diadem:

Hörenswert auch der Gastauftritt von Grossstadtgeflüster auf dem aktuellen Album von Mine mit dem spannenden Namen Klebstoff – später mehr zu ihr. Und zwar hier.
Im Track Guter Gegner jedenfalls nehmen sich die Vokalakrobatinnen destruktive Elemente zur Brust:

Auf einer Mission für mehr Selbstliebe, Achtsamkeit, Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft sind Grossstadtgeflüster wie gemacht für unseren Genuary – oder Jenuary! 🙂

#7: Im Interview mit Dennis (KASCH) und Lea (OHA! Music)

Was war das für ein komisches Jahr?

Wir vom Wellenbrecherbereich sind uns alle einig, dass wir uns noch glücklich schätzen können, da uns die Krise überwiegend indirekt betraf also etwa durch getroffene Maßnahmen, die sich zwar teilweise auch merklich in beruflichen Bereichen niederschlugen, hauptsächlich aber im privaten Hobbybereich auswirkten. Es gibt eine Vielzahl Menschen, die von der Corona-Krise weitaus mehr negative Folgen spüren mussten. In erster Linie natürlich alle diejenigen, die durch die Erkrankung liebe Menschen verloren haben, oder Erkrankte selbst, die zum Teil bedrückende Phasen der Ungewissheit durchmachen mussten.

Des Weiteren hat die Krise einige Berufszweige z. B. in Medizin und Pflege an die Grenze des Zumutbaren gebracht, während andere Zweige von jetzt auf gleich stillgelegt werden mussten, und Inhaber von beispielsweise Geschäften, Restaurants, Kneipen in Kurzarbeit oder die Arbeitslosigkeit gezwungen wurden.

Letztlich betrifft das natürlich alle Dienstleistungen im Freizeitbereich, aber da wir als Konzertgänger vor allem das Gefühl vermissen, mal wieder in einem Knäuel anderer Verrückter für ein paar Stunden ohne Reue vor einer Bühne (meinetwegen auch bei Bierduschen) zu guter Live-Musik abzugehen, haben wir bei der ebenfalls arg gebeutelten Veranstaltungsbranche nachgefragt.

Das Interview führten wir also bereits im vergangenen Sommer mit Lea von OHA! Music und Dennis vom KASCH.

In dem Gespräch wird die Sicht der Mitarbeiter_innen der Veranstaltungsbranche über Probleme durch die Corona-Krise, aber auch die Möglichkeit eines kreativen Umgangs mit den Umständen geschildert. Das Interview fiel in die erste Phase der Lockerungen, die im Sommer eine kurze Phase des Hoffens mit sich brachte, was sich dann leider pünktlich zum Herbst mit erneuten Schließungen und weiteren Einschränkungen bereits wieder zerschlug.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs haben wir aber einfach so getan als wäre alles normal, weil es uns vom Wellenbrecherbereich noch wichtig war, etwas über die (normalerweise) tägliche Arbeit von Lea und Dennis zu erfahren. Vielen Dank an die beiden für die interessanten Einblicke und generell für das Interview.

Hier noch eine kurze Info: OHA! Music bezeichnen sich selbst sehr passend als Full-Service-Dienstleistungsagentur für Bands, Solokünstler und Djs. Ihr Angebot umfasst Booking, Management, Promotion und mehr. Folgt ihnen gerne auf instagram.

Das KASCH ist das Kulturhaus Alter Schützenhof in der Stadt Achim bei Bremen. Das KASCH ist mehr als nur ein Veranstaltungsort: „Wir machen Soziokultur“ heißt es auf der Homepage. Das vielfältige Angebot beinhaltet Theater, Kabarett, Partys, Konzerte, Workshops und vieles mehr. Auf ihre instagram Seite gelangt ihr hier.

Genuary Tipp 8/31

Burning Witches aus Brugg, Schweiz

Stichwort: “Vor der eigenen Haustür kehren“ und “vorurteilsbehaftete Denkstrukturen“:
Als ich die Burning Witches das erste mal sah, hätte ich sie in die USA oder nach Skandinavien verortet. Dass die (inzwischen fünf) Frauen – der Circle of Five – größtenteils aus der Schweiz kommen, wäre etwa mein Tipp Nr. 364 gewesen:

die aktuelle Single – vielleicht Teil des 2021 erscheinenden Albums?

Gegründet durch die Gitarristin Romana Kalkuhl entstand im Jahre 2015 eine All-Female-Retro-Metal-Band.
Im Jahre 2019 stieg die Sängerin Seraina Telli aus (jetzt als Sängerin, Gitarristin und Keyboarderin bei Dead Venus – gerne auch mal reinhören). Ersetzt wurde sie durch die Niederländerin Laura Guldemond , die dann auch das im letzten Jahr erschienene Album Dance with the Devil mit den anderen vier Hexen aufnahm.
Hier das Video zur titelgebenden Single:  

Besonders hervorzuheben ist auch das Cover-Artwork in allerschönstem Vintage-80s-Manowar-Look. Passend dazu auch das Manowar-Cover Battle Hymn, featuring Ross Friedman, ehemaliger Manowar-Gitarrist und aktuell mit dem Projekt Ross the Boss unterwegs sowie Bassist Michael LePond, III.:

Die instagram Seite ist über @burningwitchesofficial erreichbar. Und hier gibt es ihre Musik.

Eine Band gemacht für Festivals wie Wacken (wo sie 2019 auch spielten)! Anfang diesen Jahres soll ein neues Album erscheinen. Drücken wir also die Daumen, dass die Burning Witches auch in dieser Festival-Saison irgendwo brennen können / dürfen.

Wellenbrecherbereich fragt nach

In unserer neuen Rubrik Wellenbrecherbereich fragt nach sprechen wir in unregelmäßigen Abständen mit spannenden Menschen aus der Musikbranche. Zu hören gibt es dieses Format auf den bekannten Streaming Plattformen und/oder auf youtube.

Seid dabei, wenn wir gemeinsam mit KünstlerInnen, VeranstalterInnen und Anderen, die wissen, wovon sie reden, die Szene beleuchten.

Genuary Tipp 6/31

JINJER aus Horliwka, Ukraine

Die blumigsten Worte können Musik nicht so beschreiben wie sie selbst es kann – deshalb:

Was erwartet Hörer*Innen, wenn wir von einer Band hören, die bei Napalm Records unter Vertrag steht? Jup, genau das! Die drei großartigen Instrumentalisten (Gitarre, Drums, Bass) sorgen für einen bunten Metalcore-Teppich auf den sich Sängerin Tatiana Shmailyuk mit ihrer unfassbaren Stimme fläzen kann. Von tiefen Growls bis hin zu engelsgleichem Clean-Gesang zieht diese Frau alle Register mit scheinbar müheloser Leichtigkeit. Ach ja, überzeugend rappen kann sie auch.


Nach vier Studioalben kam jüngst ihr Live-Album Alive in Melbourne heraus – auch sehr zu empfehlen. Hier ein Ausschnitt:

Dank an Gerrit, dass er die Ukrainische Combo mit in unsere Podcast-Gruppe gebracht hat. Und jetzt geht’s raus, hört’s JINJER und rührt’s die Werbetrommel für diese talentierte Band.