Genuary Tipp 25/31

Camp Cope aus Melbourne, Australien

Heute wieder eine interessante All-Female Band. Ihre Mucke geht in Richtung Chill-Punk – so würde ich es einfach mal bezeichnen:

In ihrer Heimat bereits eine bekannte Größe, gewinnen die drei Musikerinnen um Frontfrau und Gitarristin Georgia Maq (eigentlich Georgia McDonald), Bassistin Kelly-Dawn Hellmrich und Schlagzeugerin Sarah Thompson langsam auch in Europa an Bekanntheit.

Ihr Name ist übrigens eine Liebeserklärung an Camp Cove – eine kleine Bucht etwas außerhalb Sydneys.

Das von vorne bis hinten stimmige Album How to socialise & make friends (2018) ist – wie der Name schon sagt – wie gemacht für einen spätsommerlichen Grillabend unter Freunden*. Freuen wir uns drauf!

 instagram: @camp_cope

* unter der Voraussatzung, dass diese FreundInnen rockige Musik mögen. 😊

Genuary Tipp 24/31

Brody Dalle aus Melbourne, Australien – jetzt USA

Keine Genuary Liste über Frauen in der Musik ohne Bree Joanna Alice Robinson besser bekannt als Brody Dalle.

Gerade erst wurde die Australierin 42 Jahre alt. Ein bisher sehr bewegtes Leben, denn viel ist passiert seit sie als junges Mädchen ihre erste Band Sourpuss gegründet hat.

Bekannt wurde Dalle als Gitarre spielende Frontfrau der Punk-Grunge-Combo The Distillers, die seit 2018 mit Tony Bevilacqua (formerly known as Tony „Bradley“) an der Gitarre auch wieder aktiv ist (auf Tour übrigens mit Thick, siehe Genuary Tipp 15/31):

eine der „neuen“ Singles nach der Reunion aus 2018

Während der schöpferischen Pause der Distillers, die 2006/2007 begann, sang Dalle in der Alternative-Band Spinnerette, hier bei Letterman:

Und als kreative Rockgitarristin war sie zwischendurch natürlich auch solo unterwegs. Ihr Debütalbum Diploid Love stammt bereits aus 2014, ist aber auch heute noch sehr empfehlenswert. Hier ein starker Song daraus, live performt (I love the beginning):

Nebenprojekte mit den Queens of the Stone Age, den Transplants oder Courtney Love zählen auch zu ihrer Vita.

Boulevard-Sidefact : Verheiratet war Dalle mit Tim Armstrong, Frontmann von Rancid (er “holte“ sie damals als junge Frau in die USA) und später mit Josh Homme (Queens of the Stone Age), Scheidung 2019. Mit ihm hat Dalle drei Kinder.

Schaut doch mal auf instgram bei ihr vorbei unter dem schönen Namen @nerdjuice79

Genuary Tipp 22/31

The Interrupters aus Los Angeles, USA

Wer feiert noch die Showtime-Serie Shameless (Trailer Staffel 1 hier) über die sympathisch chaotische Unterschichten-Familie Gallagher, beheimatet in Chicagos Southside? Ja, bei Frank von Sympathie zu sprechen ist gewagt, ich sehe es ein, aber wären wir nicht auch manchmal gerne ein bisschen wie er?
Diese Serien-Perle aus den USA hat nicht nur Humor, Gefühl und großartige Schauspieler zu bieten, sondern Folge für Folge auch einen grandiosen Soundtrack. So wurde ich auf die Ska Punk Band The Interrupters aufmerksam. Und zwar mit diesem Song:

Sängerin Aimee Allen AKA Aimee Interrupter kündigte bereits vor einem Jahr an, dass die Band momentan an ihrem vierten Studioalbum arbeite. Hoffen wir also, dass es bald neues Futter geben wird. Und bis dahin rocken wir mit dem alten Zeug:

Sidefact: Bassist Justin, Gitarrist Kevin und Drummer Jesse heißen mit Nachnamen alle Binova. Sie sind Brüder.

instagram:
@theinterrupters
@aimeeinterrupter
@shameless

Genuary Tipp 20/31

Slave to Sirens aus Beirut, Libanon

Aller tiefsten Respekt vor der heutigen Band. Fünf junge Frauen (alle unter 30) spielen Death-Metal? Selbst in der westlichen Welt (leider) noch immer ungewöhnlich und oft belächelt. Aber im männlich dominierten arabischen Raum ist es nochmal eine ganz andere Hausnummer, als Frau auf eine Bühne zu treten und extrovertierte, aggressive Musik zu spielen:

Die Gründerin Lilas Majassi (Gitarre) erinnert sich gegenüber der dpa: „Wir hatten 2018 unsere ersten Auftritte. Die Leute kamen und sahen uns an, als ob wir Außerirdische wären. Sie dachten, wir wären eine Gruppe von Drogensüchtigen oder Teufelsanbetern auf der Bühne“. Daher, so Majassi, auch der Name aus der griechischen Mythologie: Sirenen waren fremdartige Wesen, die durch ihren betörenden Gesang männliche Seefahrer zu ihrer Insel lockten, wo ihre Schiffe an scharfkantigen Felsen zerschellten und die Männer ertranken. Nice!

Inzwischen kommen auch deutsche Fans in den Genuss ihre Musik live zu hören: 2019 spielte die Band zum Beispiel beim Wacken auf der Wasteland Stage.

Textlich befassen sich die Frauen mit Themen wie Korruption oder der Gleichstellung der Frau. Ihre erste EP Terminal Leeches ist hier erhältlich.
Und bitte unbedingt auch auf instagram vorbeischauen: @slavetosirensband

Die weiteren Musikerinnen:
Maya Chairllah, Gesang
Scheryline Beschara, Gitarre
Alma Dumiani, Bass
Tatyana Bughaba, Schlagzeug

Genuary Tipp 18/31

Gurr aus Berlin
(Grossstadtgeflüster, Delalane, Gurr… was wollen die bloß alle in Berlin? Fragt mal jemand bei Kraftklub nach?)

Black Rebel Motorcycle Club, Sonic Youth, Vivian Girls, Stone Roses – schaut man auf die musikalischen Vorbilder und Einflüsse unserer heutigen Band, darf sich schon ein flüchtiges Grinsen aufs Gesicht legen, bevor man den ersten Ton überhaupt gehört hat:

Gurr – das ist das Duo Andreya Casablanca (bürgerlich Andrea Wieczorek) und Laura Lee (bürgerlich Laura Friedrich). Beide singen und spielen Gitarre. Ihre Musik in einem Genre zu verankern ist schwierig, aber auch unnötig. Syntipop, Indie, Garage. Wie ihre Vorbilder sind auch die Übergänge in der eigenen Musik durchaus fließend:

Gurr erfreut sich einer immer größeren Fanbase. Bereits auf Tour mit den eingangs erwähnten Kraftklub, gehört wohl auch die beste Band der Welt dazu. Denn für ihre zweite Single der 2019 erschienen EP She says mit dem schönen Titel Zu Spät (nein, kein Ärzte-Cover) mimt kurzerhand Bela B den Telefonseelsorger Domian:

zur Abwechslung auf Deutsch

Und mit den Jungs von Kraftklub wurde sowohl backstage, als auch auf der Bühne, zu einem Blur-Cover abgespackt:

Instagram: @gurrband