Emily Lazar von September Mourning
In der Planung des Gender Januarys 2022 erstellten wir eine Liste mit potentiellen Künstlerinnen, auf der wir dann auch in aller Kürze ein Genre notieren, um eine gewisse Vielfalt der Stile zu beachten. Bei Emily Lazar, der Sängerin von September Mourning habe ich „Comic-Metal“ notiert. Klingt komisch und ist auch kein wirklich existierendes Musik-Genre, ergab sich aber daraus, dass sie mit ihrer Band mehr als „nur“ einfach Metal spielt, sondern tatsächlich ein ganzes Projekt ins Leben gerufen hat. Dieses Projekt beinhaltet neben der Musik eine ganze Comicreihe, weshalb auch die Auftritte und Videos eher eine Art Cosplaying sind. Die Comics erscheinen bei keinem geringeren Verlag als Image Comics in Zusammenarbeit mit Marc Silvestri.
So ist irgendwie bei Konzerten und öffentlichen Auftritten alles durchgeplant und durchgestylt und ich gebe zu, dass das manchmal etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Ich bin über die Comics auf diese Band gestoßen und fand das Gesamtkonstrukt auch durchaus überzeugend, was insbesondere daran lag, dass Emily Lazar dieser Hauptfigur eine krasse Persönlichkeit verleiht. Um in aller Kürze darzustellen, worum es geht: in der offiziellen Beschreibung der Story heißt es Her name is September Mourning. Half human, half Reaper, she takes the souls of the wicked so the innocent can live again. Und so tragen auch die Videos zum Erzählen der Grim-Reaper-Geschichte bei.
Zur Band muss man erwähnen, dass außer der Frontfrau bisher alle Besetzungen (teils mehrfach) durchgetauscht wurden. Die aktuelle Besetzung hat mich bisher musikalisch am meisten überzeugt und durch ihre letzten Releases haben sie sich auch wieder in der Genuary-Liste nach vorne gespielt, nachdem ich sie im letzten Jahr nicht mehr unter bekommen habe und dann ein wenig aus den Augen verloren habe. Aber durch die neuen Stücke Wake The Dead und Kill This Love ist wieder etwas mehr Druck in der Musik, zu der Emily Lazar mit ihrem sehr klarem aber kraftvollem Gesang einen guten Kontrast bildet.
Für die USA stehen auch jedes Jahr viele große Festivals auf dem Tourplan. Vielleicht ja auch demnächst mal wieder in Deutschland oder zumindest in Europa, sofern dies wieder möglich ist. Vom Bühnenbild und besonders vom Reaper Auftritt der Sängerin ist durchaus viel zu erwarten.